Anhaltend hohe Vermögensungleichheit in Deutschland
Nach aktuellen Analysen auf der Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) belief sich das Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2012 auf 6,3 Billionen Euro. Knapp 28 Prozent der erwachsenen Bevölkerung verfügten über kein Vermögen. Im Durchschnitt lag das individuelle Nettovermögen 2012 bei gut 83.000 Euro, es war damit nur wenig höher als zehn Jahre zuvor.
Kaum verändert hat sich auch der Grad der Vermögensungleichheit. Deutschland weist im internationalen Vergleich ein anhaltend hohes Maß an Vermögensungleichheit auf. Nirgendwo in der Eurozone sind die Vermögen ungleicher verteilt als in Deutschland.
Innerhalb Deutschlands besteht fast 25 Jahre nach der Vereinigung noch immer ein starkes Gefälle zwischen West- und Ostdeutschland. Das durchschnittliche Nettovermögen der Ostdeutschen war 2012 um mehr als die Hälfte niedriger als das der Westdeutschen.
Der Anteil der Personen, die Schulden haben, ist zwischen 2002 und 2012 von 27,5 auf knapp 32 Prozent gestiegen. Dies resultiert allein aus der größeren Verbreitung von Konsumentenkrediten, die Höhe dieser Kredite hat dabei aber signifikant – von über 21.000 Euro auf knapp 15.000 Euro – abgenommen. Kleinere Verbindlichkeiten, zum Beispiel zum Kauf von Gebrauchsgegenständen, haben also an Bedeutung gewonnen.
Den Wochenbericht 09/2014 sowie die Pressemitteilung des DIW von heute mit den wichtigsten Ergebnissen finden Sie hier.