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Zum Jahresende 2015 erhielten in Deutschland knapp 8,0 Mio. Menschen und damit 9,7% der Bevölkerung soziale Mindestsicherungsleistungen. Damit sind finanzielle Hilfen des Staates gemeint, die zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts dienen. Gut 5,8 Mio. Menschen erhielten Leistungen nach dem SGB II, 1 Mio. Menschen Leistungen nach dem SGB XII, ebenso viele Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

In Schleswig-Holstein waren im vergangenen Jahr 295.124 Personen auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen. Das entspricht einem Anteil von 10,3% an der Gesamtbevölkerung.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 28.11.2016.

Pressemitteilung

 



20,0% der deutschen Bevölkerung (16,1 Mio. Menschen) waren 2015 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dieser Wert ist seit 2008 nahezu unverändert. Damit sind nach Definition von Eurostat, dem Statistikamt der EU, Menschen gemeint, auf die mindestens eins der drei folgenden Kriterien zutrifft: Armutsgefährdung, erhebliche materielle Entbehrungen und die Zugehörigkeit zu einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (dort auch methodische Hinweise zur Armutsmessung) vom 03.11.2016.

Pressemitteilung

 



WSI-Verteilungsbericht 2016: Arm bleibt arm und reich bleibt reich
Die Einkommensverteilung in Deutschland wird zunehmend undurchlässiger. Armut und Reichtum werden immer dauerhafter. Das zeigt der Verteilungsbericht 2016 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Bericht analysiert, wie sich die Einkommensmobilität in West- und Ostdeutschland seit Anfang der 1990er Jahre entwickelt hat.

Dabei wird deutlich: Die Einkommensverteilung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verfestigt, die Abstände zwischen hohen und niedrigen Einkommen spürbar gewachsen. Die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung in Deutschland hat einen neuen Höchstwert erreicht. Vor allem in Ostdeutschland ist die Durchlässigkeit zwischen Einkommensklassen seit der Wiedervereinigung stark rückläufig. Die Einkommensreichen können sich ihrer gehobenen sozialen Lage immer sicherer sein. Wer hingegen einmal arm ist, für den wird es immer schwieriger, diese Situation zu überwinden. Die Hälfte der armen Menschen schafft es nicht, innerhalb von fünf Jahren aus der Armut herauszukommen – deutlich mehr als noch in den 1990er Jahren.

Immer mehr Menschen werden so dauerhaft an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Dies gefährde den sozialen Zusammenhalt in Deutschland und verletze das Prinzip der Chancengleichheit, so der Bericht.

Viele dieser Entwicklungen vollziehen sich nicht in spektakulären Sprüngen, sondern langsam, aber recht kontinuierlich und selbst bei guter wirtschaftlicher Lage. Das macht sie besonders gefährlich, weil politischer Handlungsdruck lange übersehen werden kann.

Um diese Entwicklungen zu beenden und soziale Mobilität zu fördern, ist neben einer stärkeren Umverteilung über Steuern und der Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit vor allem der Abbau von Ungleichheiten im Bildungssystem dringend geboten, so die Untersuchung.

Zusammenfassende Ergebnisse finden Sie in der Pressemitteilung des WSI. Dort finden Sie den Bericht sowie gut aufbereitete Hintergrundinformationen.

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Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein