Verbraucherinsolvenzen in Deutschland und Schleswig-Holstein Januar-September 2016
In Deutschland meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes für die Monate Januar-September 58.619 Verbraucherinsolvenzen, 1,9 % weniger als im Vergleichszeitraum 2015.
In Schleswig-Holstein registrierten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein für die ersten neun Monate des Jahres 2.513 Verbraucherinsolvenzverfahren (-5,0 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015). Damit liegt die Entwicklung im Land deutlich über dem Bundestrend.
Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 09.12.2016. Dort findet sich auch die Fachserie 2 mit Erläuterungen u.a. zur Entwicklung der Insolvenzen, zur Höhe der Forderungen und einer Differenzierung der Insolvenzen nach Ländern.
Entwicklung Verbraucherinsolvenzen in Schleswig-Holstein (Stand 30.09.2016)
Insolvenzen in Schleswig-Holstein Januar-September 2016 (mit Differenzierung nach Personengruppen und Verwaltungsbezirken)
Homepage Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Anmerkung: Die Anzahl der eröffneten Verbraucherinsolvenzverfahren ist nur ein Indiz für das drängende gesamtgesellschaftliche Problem der Überschuldung. Sie lässt keine Aussage über die Anzahl der in den Schuldnerberatungsstellen beratenen und betreuten Personen zu. Bei der Schuldnerberatung handelt es sich um einen zeitaufwendigen Prozess, der möglicherweise erst über Krisenintervention und psychosoziale Stabilisierung in eine Regulierungsphase einmündet. Erst in dieser Phase entscheidet die persönliche Situation des Schuldners, ob ein Verbraucherinsolvenzverfahren angestrebt wird oder nicht. Im Jahr 2015 wurden in Schleswig-Holstein 26.338 Personen längerfristig beraten (Statistik der Überschuldung privater Personen 2015). Sämtliche Kurzberatungen, z. B. im Rahmen von Krisenintervention, sind hier nicht erfasst. Die Zahl der Personen, die von Schuldnerberatungsstellen unterstützt wurden, ist daher wesentlich höher!
Siehe auch den Artikel in den Zeitungen des s:hz "Privatinsolvenzen in Schleswig-Holstein: Sinkende Zahlen ´ein Trugschluss´" vom 04.03.2016.