Empfehlungen aus Bayern zur "unwirtschaftlichen Haushaltsführung" in der Überschuldungsstatistik
Im Nachgang zum Arbeitskreis vom 28. März:
Die Landesarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege in Bayern hat Empfehlungen herausgegeben, in denen sie auf die Problematik des Erhebungsmerkmals "unwirtschaftliche Haushaltsführung" als Hauptauslöser in der Überschuldungsstatistik hinweist und eine vorsichtige Verwendung empfiehlt.
Dieses Merkmal wird medial in der Regel als individuelles Fehlverhalten ("Schuld an den Schulden") verstanden und sollte auch aus unserer Sicht unbedingt verändert werden.
Problematisch ist, auch dass die Software CAWIN eine Differenzierung (fehlende finanzielle Allgemeinbildung, Konsumverhalten, unwirtschaftliche Haushaltsführung) anbietet, die vom Statistischen Bundesamt nur zusammengefasst ausgewertet wird.
Seit vielen Jahren wird die Problematik dieses Merkmals auf verschiedenen Ebenen in der Schuldnerberatung diskutiert.
Aus unserer Sicht sollte diese Initiative genutzt werden, um auf Bundesebene eine Veränderung dieses Merkmals zu erreichen und den virtuellen Fragebogen, der allen Software-Systemen zugrunde liegt, anzupassen.