Monitor Jugendarmut 2022
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) hat den "Monitor Jugendarmut in Deutschland 2022" vorgestellt. Er bietet einen grafisch aufbereiteten Überblick über aktuelle Statistiken und Studien, die sich mit den Lebensverhältnissen junger Menschen zwischen 14 und 27 Jahren befassen.
Jugendarmut beschneidet die Entwicklungs- und Teilhabechancen junger Menschen erheblich und oft dauerhaft. Jugendliche und junge Menschen, die von Armut betroffen sind, sind dies vor allem durch ihr Elternhaus, dessen Haushalts-Nettoeinkommen und/oder wegen ihres Bildungsstands. Die Startchancen in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben sind deutlich schlechter als bei finanziell besser abgesicherten jungen Menschen.
Dem Bericht zu Folge ist fast ein Viertel aller jungen Menschen unter 25 Jahren in Deutschland armutsgefährdet (4,18 Mio. im Jahr 2021). Am meisten trifft es demnach Kinder und Jugendliche aus Familien mit mehr als drei Kindern (26,6 %) oder aus Alleinerziehenden-Haushalten (23,6 %). Damit liegen sie deutlich über der durchschnittlichen Armutsquote von 16,6 %.
Corona-Krise und die Preisspirale verstärken diesen Zustand noch weiter. 68 % der jungen Menschen sorgen sich angesichts der aktuellen Entwicklungen, mit ihren Familien in Armut leben zu müssen, sich Wohnen und die Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten zu können.
Der Bericht beleuchtet auch das Thema digitale Armut, die mit schlechteren Bildungschancen verbunden ist. Bei 17 % der Neuntklässler fallen die digitalen Kompetenzen geringer aus, wenn die Eltern erwerbslos sind. Mit dem Einkommen eines Haushalts sinkt auch die Anzahl der internetfähigen Geräte.
Die Autoren haben die zentralen Ergebnisse in einem Papier zusammengefasst, das Sie unter dem Link finden.
Die Ergebnisse des Berichts werden auf der Homepage der BAG-KJS sehr übersichtlich aufbereitet und mit Experten-Interviews ergänzt.
Quelle: Pressemitteilung der BAG KJS vom 23.11.2022