Nationale Armutskonferenz veröffentlicht dritten Schattenbericht: Armut stört!
Am heutigen Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut veröffentlicht die Nationale Armutskonferenz (nak) ihren dritten Schattenbericht zur Armut in Deutschland.
Der Bericht verbindet Analysen und Positionen mit Statements von Betroffenen. Somit erfüllt er pointiert die Funktion eines Parallelberichtes zum 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus 2017. Tatsächlich hat Armut in Deutschland viele Gesichter und unterschiedliche Ursachen. Das zeigt die nak mit diesem Schattenbericht, der sich nach Lebensthemen wie Wohnen, Arbeit, Frauen, Kinder etc. gliedert.
Insbesondere in Hinblick auf die Bekämpfung von Erwerbsarmut sieht die nak enormen Handlungsbedarf. In Deutschland hat sich die Erwerbsarmut zwischen 2004 und 2014 verdoppelt. Prekäre Beschäftigung schafft Unsicherheit, führt in Altersarmut und behindert die Lebensplanung.
„Armut in Deutschland hat eine menschenrechtliche Dimension. Sie zu bekämpfen ist keine Wohltätigkeit, sondern eine Verpflichtung“, betonte nak-Sprecherin Barbara Eschen: „Armutsbetroffene sind keine Bittsteller, sondern sie haben soziale Rechte“. Um Armut in Deutschland zu überwinden, benötige man daher eine aktive Politik der Armutsbekämpfung. Diese werde von der Bundesregierung jedoch weiterhin vernachlässigt.