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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) den Stand der Finanzbildung in Deutschland analysiert.

Die Bestandsaufnahme zeigt, dass die Finanzkompetenz in Deutschland im internationalen Vergleich gemessen am Durchschnitt der Gesamtbevölkerung zwar gut ist, aber es deutliche Lücken in bestimmten Gruppen und zu bestimmten Themen gibt. Die OECD betont daher die Notwendigkeit einer nationalen Strategie und leitet Empfehlungen ab, die in der nationalen Finanzbildungsstrategie bedacht werden sollten.

Die Analyse des Finanzbildungsangebots und der Kompetenzlücken in der Bevölkerung zeigt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen bei der Strategie besondere Beachtung finden sollten. Zu diesen Gruppen gehören:

- Menschen mit niedrigem Einkommen und niedrigem Bildungsniveau, besipielsweise die überschuldeten Menschen, aber auch Erwerbslose, Zugewanderte und Geflüchtete.

- Frauen: Sie verfügen über ein geringeres Finanzwissen als Männer, schätzen ihre Finanzkompetenz niedriger ein und sparen weniger, so die OECD. Karrierebrüche führten zu geringen Renten.

- Erwerbstätige Erwachsene und Selbständige

- Junge Menschen


Aus Sicht der OECD sollten "relevante Finanzkompetenzen" gestärkt werden müssen, insbesondere in diesen Bereichen:

- Langfristiges Sparen und Altersvorsorge

- Beteiligung am Kapitalmarkt

- Verantwortungsvolle Kreditnutzung (hier unterstützt der Bericht das gängige Vorurteil, dass Überschuldete Menschen nicht mit Geld umgehen können)

- Sichere Nutzung digitaler Finanzdienstleistungen

- Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen bei Finanzprodukten


Das Bundesfinanzministerium schreibt in einer Pressemitteilung zu dem Bericht: "Die Ausarbeitung der nationalen Finanzbildungsstrategie wird sich an den empirisch fundierten OECD-Empfehlungen orientieren. Um eine breite Tragfähigkeit der Finanzbildungsstrategie sicherzustellen, werden jedoch auch die relevanten Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich der Finanzbildung erneut in die Ausarbeitung der konkreten Strategie eingebunden werden, bevor im Herbst 2024 die nationale Finanzbildungsstrategie veröffentlicht werden kann. Die Strategie wird dann einen Plan für die nächsten Jahre vorgeben, mit dem die Finanzbildung in Deutschland langfristig gestärkt und die finanzielle Resilienz sowie das finanzielle Wohlergehen der breiten Bevölkerung verbessert werden soll."
Quelle: PM BMF vom 13.05.2024

Den OECD-Bericht "Finanzbildung in Deutschland – Finanzielle Resilienz und finanzielles Wohlergehen verbessern" finden Sie unter dem Link.


OECD-Bericht


Neue Themenseite zur nationalen Finanzbildungsstrategie 

Wir haben eine Themenseite zur nationalen Finanzbildungsstrategie eingerichtet, in der wir einen Überblick über die bisherigen Schritte in der Strategie sowie den aktuellen Stand aufbereitet haben.

 

Themenseite

 

 

 

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