Wohnen II: Steigende Mietkosten in Neubauten
Das ARD-Magazin Panorama hat gestern über unbezahlbare Mieten in Neubauten berichtet. Danach müssen viele Haushalte mehr als 27 % ihres Nettoeinkommens für die Miete einer Neubauwohnung ausgeben. Der Wert von 27 % gilt Experten als problematisch, weil dann nur noch relativ wenig Geld zur sonstigen Lebensführung zur Verfügung bleibt, insbesondere bei Menschen mit kleineren Einkommen.
In einer interaktiven Karte kann die sog. Mietbelastungsquote für die Städte und Kreise/kreisfreien Städte in Deutschland abgelesen werden. Sie gibt den Prozentwert an, den ein Haushalt von dem Nettoeinkommen für eine Drei-Zimmer-Neubauwohnung zur Miete (kalt) ausgeben muss.
In Schleswig-Holstein ist die Mietbelastungsquote in den kreisfreien Städten besonders hoch:
Kiel: 36,4 % (zum Vergleich: Hamburg: 31,8 %) - Mittlere Miete 11,52 €/qm (Hamburg: 14,00 €/qm)
Flensburg: 35,4 % - Mittlere Miete 9,42 €/qm
Lübeck: 27,4 % - Mittlere Miete 10,50 €/qm
Neumünster: 25,9 % - Mittlere Miete 9,94 €/qm
Nordfriesland: 18,1 % - Mittlere Miete 8,75 €/qm
Schleswig-Flensburg: 17,4 % - Mittlere Miete 8,79 €/qm
Rendsburg-Eckernförde: 18,5 % - Mittlere Miete 8,83 €/qm
Dithmarschen: 16,8 % - Mittlere Miete 8,24 €/qm
Pinneberg: 22,5 % - Mittlere Miete 10,50 €/qm
Plön: 20,8 % - Mittlere Miete 9,38 €/qm
Ostholstein: 24,7 % - Mittlere Miete 10,11 €/qm
Steinburg: 18,7 % - Mittlere Miete 8,60 €/qm
Segeberg: 22,9 % - Mittlere Miete 10,98 €/qm
Stormarn: 22,1 % - Mittlere Miete 11,75 €/qm
Herzogtum Lauenburg: 19,9 % - Mittlere Miete 10,13 €/qm
Die Bauwirtschaft macht die vermehrten Bauauflagen für die steigenden Mieten verantwortlich. Die Baukosten seien seit 2005 um 33 % gestiegen, so der Bericht.
Siehe auch unseren Eintrag "Wohnen I: Studie des Sozialverbands zu Wohnverhältnissen in Deutschland" vom 24.01.2019.