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Eine wichtige Funktion von Vermögen ist die Sicherung des Konsumniveaus bei Einkommensausfällen. Laut Verteilungsbericht 2017 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung können in Deutschland 30 % der Haushalte nur wenige Wochen oder Monate ihr aktuelles Konsumniveau aus ihren Vermögen sichern. Diese Haushalte verfügen über kein nennenswertes Vermögen oder sind sogar verschuldet.

Die Ergebnisse zeigen weiter, dass die Mehrheit der Haushalte nur über eine sehr eingeschränkte private Absicherung in Form von Vermögen verfügt.

Sobald das laufende Einkommen entfällt, sind diese Haushalte sehr schnell auf staatliche Unterstützung angewiesen – die üblicherweise unterhalb ihres aktuellen Konsumniveaus liegt.

Die Fähigkeit, individuell Vorsorge treffen zu können, setzt ein regelmäßiges, verlässliches Einkommen voraus, das oberhalb der unmittelbaren Existenzsicherung liegt. Das ist mit Blick auf die derzeitige Einkommensverteilung bei Weitem nicht für jede*n der Fall. Auch gibt es unkalkulierbare Risiken wie beispielsweise den Wegfall des Arbeitseinkommens durch Jobverlust aufgrund von längerer Krankheit.

Generell kann die Konsumsicherung eines Haushaltes auf privater oder staatlicher Ebene erfolgen. Auf einer der beiden Ebenen sollte eine Sicherung stattfinden, da sonst wichtige Lebensrisiken nicht abgesichert sind. Auf beiden Ebenen zeigt sich aus Sicht des WSI politischer Handlungsbedarf.


WSI-Verteilungsbericht 2017



Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein