Überschuldung in Deutschland
Hier finden Sie aktuelle Zahlen zur Verschuldung und Überschuldung in Deutschland einschließlich der Anzahl der Verbrauchersinsolvenzverfahren.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2023, Wiesbaden 2024
Die Überschuldungsstatistik ist eine bundesweite freiwillige Erhebung, die seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt wird. Sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland und gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen zu Beginn der Beratung. Sie erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 671 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 175.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2023 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (18,2 %), gesundheitliche Probleme (18,1 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (11,8 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (15 %). Bei 10,7 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt.
Gesundheitliche Probleme als Hauptauslöser haben auch in 2023 zugelegt, ebenso das längerfristige Niedrigeinkommen, das einen neuen Höchsstand erreicht hat.
- 13,6 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen (nahezu gleichbeblieben gegenüber 2022)
- 31 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen (unverändert)
- 66,4 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (unverändert)
- 31,9 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung (-3,8 % gegenüber 2022)
- Personen zwischen 35 und 45 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (27,4 % aller beratenen Personen). (nahezu unverändert)
- 5,4 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt (nahezu unverändert)
- 19,2 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2023 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren (-1,4 %).
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2023". Der Band enthält die Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt aufgrund fehlerhafter Meldungen korrigiert werden mussten.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2022, Wiesbaden 2023
Im Jahr 2022 ist die Zahl der Ratsuchenden auf 557,935 Ratsuchende erneut leicht zurückgegangen (2021: 574.523, 2020: 588.000, 2019: 582.000).
Die Überschuldungsstatistik ist eine bundesweite freiwillige Erhebung, die seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt wird. Sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland und gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen zu Beginn der Beratung. Sie erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 665 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 160.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2022 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (19,2 %), gesundheitliche Probleme (17,4 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (12,1 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (15,3 %). Bei 10,1 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt.
- 13,7 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen (leichter Anstieg gegenüber 2021)
- 31,3 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen
- 66,5 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 35,7 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung (-3,1 % gegenüber 2021)
- Personen zwischen 35 und 45 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26,9 % aller beratenen Personen).
- 5,5 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt
- 20,6 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2022 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2022".
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2021, Wiesbaden 2022
Im Jahr 2021 ist die Zahl der Ratsuchenden auf 574.523 Ratsuchende leicht zurückgegangen (2020: 588.000, 2019: 582.000). Eine Ursache dafür ist die Corona-Pandemie, die große Einschränkungen der Beratungstätigkeit mit sich brachte.
Die Überschuldungsstatistik ist eine bundesweite freiwillige Erhebung, die seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt wird. Sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland und gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen zu Beginn der Beratung. Sie erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 593 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 147.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2021 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (19,9 %), gesundheitliche Probleme (16,9 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (12,2 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (14,3 %). Bei 10 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.
- 30,2 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen
- 13,3 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen (leichter Anstieg gegenüber 2020)
- 66 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 38,8 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Personen zwischen 35 und 45 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26,2 % aller beratenen Personen).
- 5,9 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt
- 20,8 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2021 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2021" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 25.05.2022. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Die Überschuldungsstatistik 2021 für Schleswig-Holstein ist im Schuldenreport 2022 aufbereitet, der am 02.03.2023 veröffentlicht worden ist. Mehr
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2020, Wiesbaden 2021
Das Statistische Bundesamt hat die bundesweiten Zahlen der Überschuldungsstatsitik 2020 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Ratsuchenden trotz (oder wegen) der Corona-Pandemie relativ stabil geblieben (leichter Anstieg auf 588.000 Ratsuchende gegenüber 582.000 in 2019).
Die Überschuldungsstatistik ist eine bundesweite freiwillige Erhebung, die seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt durchgeführt wird. Sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland und gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen zu Beginn der Beratung. Sie erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 593 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 143.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2020 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (19,7 %), gesundheitliche Probleme (16,5 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (12 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (14,5 %). Bei 9,6 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung (+ 0,6 %) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.
- 29,9 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen
- 11,8 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen (leichter Rückgang gegenüber 2019)
- 65,2 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 40,6 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Personen zwischen 35 und 45 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26,1 % aller beratenen Personen). In den vergangenen Jahren war die Altersgruppe der 25-35-Jährigen diejenigen, die am häufigsten Beratung in Anspruch genommen haben.
- 6,4 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt
- 29,2 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2020 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren. Dieser Wert steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an und ist gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % angestiegen.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2020" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 27.05.2021. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Die Überschuldungsstatistik 2020 für Schleswig-Holstein wird nach Erscheinen im Schuldenreport 2021 aufbereitet, der im Herbst erscheinen soll.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2019, Wiesbaden 2020
Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland und gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen. Sie erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 577 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 142.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2019 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (20 %), gesundheitliche Probleme (16 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (13 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (14 %). Bei 9 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung (+ 0,4 %) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.
- 29 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen
- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen
- 64 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 43 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26 % aller beratenen Personen)
- 7 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt
- 26 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2019 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren. Dieser Wert steigt in deb vergangenen Jahren kontinuierlich an und ist gegenüber dem Vorjahr um knapp 4 % angestiegen.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2019" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 25.05.2020. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Die Überschuldungsstatistik 2019 für Schleswig-Holstein wird im Schuldenreport 2020 aufbereitet, der im Spätsommer erscheinen soll.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2018, Wiesbaden 2019
Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie gibt Auskunft über die Situation von Überschuldung betroffener Menschen, erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 559 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von rund 136.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2018 eine Schuldnerberatung aufsuchten: Verlust des Arbeitsplatzes (20 %), gesundheitliche Probleme (16 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (13 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (13 %). Bei 8 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung (+ 1,3 %) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.
- 31 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen, kontinuierlich steigender Wert
- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen
- 69 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 43 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (26 % aller beratenen Personen)
- 7 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt
- 22 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2017 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren. Dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr um 1,6 % angestiegen.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2018" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 28.05.2019. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2017, Wiesbaden 2018
Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie gibt Auskunft über die Situation von Überschuldung betroffener Menschen, erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 528 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von 127.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2017 eine Beratung begonnen haben: Verlust des Arbeitsplatzes (21 %), gesundheitliche Probleme (15 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (13 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (12 %). Bei 7 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Hier ist eine leichte Steigerung (+ 1 %) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, ansonsten sind die Werte nahezu unverändert geblieben.
- 30 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen, kontinuierlich steigender Wert
- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen
- 70 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 44 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Unter 25-Jährige haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefongesellschaften
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (27 % aller beratenen Personen)
- 6 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt; überdurchschnittlich häufig war in dieser Altersgruppe die unwirtschaftliche Haushaltsführung der Auslöser für die finanzielle Notsituation (26 %)
- 20 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2017 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2017" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 27.06.2018. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2016, Wiesbaden 2017
Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie gibt Auskunft über die Situation von Überschuldung betroffener Menschen, erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 461 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von 118.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2016 eine Beratung begonnen haben: Verlust des Arbeitsplatzes (21 %), gesundheitliche Probleme (15 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (13 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (11 %). Bei 6 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Dieses Merkmal ist neu in die Erhebung aufgenommen worden und wurde in 2015 erstmals ausgewertet.
- 30 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen, kontinuierlich steigender Wert
- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen
- 70 % der beratenen Personen hatten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- 46 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung
- Unter 25-Jährige haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefongesellschaften
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (27 % aller beratenen Personen)
- 7 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt; überdurchschnittlich häufig war in dieser Altersgruppe die unwirtschaftliche Haushaltsführung der Auslöser für die finanzielle Notsituation (22 %)
- 21 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2016 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren.
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2016" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 29.06.2017. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Statistisches Bundesamt: Statistik zur Überschuldung privater Personen 2015, Wiesbaden 2016 - revidiert 17.11.2016
Die Überschuldungsstatistik wird seit 2006 zentral vom Statistischen Bundesamt bei Schuldnerberatungsstellen durchgeführt. Sie gibt Auskunft über die Situation von Überschuldung betroffener Menschen, erlaubt allerdings keine Aussagen über die Gesamtzahl der überschuldeten Haushalte und Personen.
Die Überschuldungsstatistik kann eine sozialwissenschaftliche Untersuchung über Überschuldungsverläufe, Bewältigungsstrategien usw. nicht ersetzen, aber sie ist ein wichtiger Baustein für eine Analyse der sozialen Situation in Deutschland. Sie gibt besser als alle anderen in Deutschland erhobenen Daten Auskunft über die Lebenslage überschuldeter Menschen.
Aufgrund der großen regionalen Unterschiede bei der Beteiligung in den Bundesländern und verbunden mit einem Nord-Süd-Gefälle lassen sich die ermittelten Strukturen und Werte nicht uneingeschränkt auf das gesamte Bundesgebiet übertragen. Allerdings sind die Angaben aufgrund der hohen Fallzahlen als weitgehend repräsentativ anzusehen.
Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 410 Schuldnerberatungsstellen aus ganz Deutschland. Sie beinhalten anonymisierte Daten von 113.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis.
Die Zahlen der Statistik zur Überschuldung privater Personen 2015 wurden vom Statistischen Bundesamt am 17.11.2016 revidiert und neu herausgegeben. Die folgenden Zahlen beziehen sich auf diese korrigierte Fassung.
Kernergebnisse:
- Hauptauslöser der Überschuldung bei Hilfesuchenden, die in 2015 eine Schuldnerberatung aufgesucht haben: Verlust des Arbeitsplatzes (20 %), gesundheitliche Probleme (13,5 %), finanzielle Folgen einer Trennung/Scheidung (12,5 %), unwirtschaftliche Haushaltsführung (9,4 %). Bei 3,4 % der beratenen Personen hatte längerfristiges Niedrigeinkommen trotz einer wirtschaftlichen Haushaltsführung zu finanziellen Problemen geführt. Dieses Merkmal ist neu in die Erhebung aufgenommen worden und wurde in 2015 erstmals ausgewertet.
- Fast 30 % aller Überschuldeten sind alleinlebende Männer - überproportional häufig betroffen, kontinuierlich steigender Wert (2014: 28 %)
- 14 % der Überschuldeten waren alleinerziehende Frauen - überproportional häufig betroffen (2014: 14 %)
- Fast 45 % der Schulden entfielen auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (2014: 43 %)
- 47 % hatten ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 € zur Verfügung (2014: 47 %)
- Personen zwischen 25 und 35 Jahren nutzen am häufigsten das Angebot der Schuldnerberatung (27 % aller beratenen Personen)
- 6 % waren zu Beginn der Beratung noch keine 25 Jahre alt; überdurchschnittlich häufig war in dieser Altersgruppe die unwirtschaftliche Haushaltsführung der Auslöser für die finanzielle Notsituation (18 %), Hauptauslöser der Überschuldung war aber auch in dieser Altersgruppe die Arbeitslosigkeit (21 %)
- Unter 25-Jährige haben überdurchschnittlich hohe Schulden bei Telefongesellschaften
- 20,5 % der Beratungsfälle, die im Jahr 2015 die Beratung beendet haben, konnten ihre Schulden mit Hilfe der Beratungsstelle außergerichtlich regulieren (2014: 21 %).
Detaillierte Auswertungen finden Sie im Tabellenband "Statistik zur Überschuldung privater Personen 2015" und in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 01.07.2016. Dort finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zur Überschuldungsstatistik.
Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H
Die aktuellen Zahlen finden Sie unter dem angegebenem Link.
Verbraucherinsolvenzen Deutschland und S-H
Statistisches Bundesamt (Hg.): Statistisches Jahrbuch - Deutschland und Internationales 2019, Wiesbaden 2019
Das Jahrbuch enthält im Kapitel 6 (S. 191 ff.) auch einen Abschnitt zur Überschuldung privater Personen und Verbraucherinsolvenzen in Deutschland. Grundlage der Darstellung ist die Basisstatistik zur Überschuldung privater Personen 2018.
Das Jahrbuch steht komplett oder kapitelweise als Download kostenlos zur Verfügung.
Ältere Jahrbücher finden Sie ebenfalls unter dem angegebenen Link.
Das Jahrbuch ist 2019 letzmalig erschienen, eine Buchausgabe ist nicht mehr erhältlich.
Statistisches Bundesamt u.a. (Hg.): Datenreport 2021. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2021
Der Sozialbericht befasst sich mit den Lebensbedingungen der Menschen in Deutschland. Die Ausgabe 2021 legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Themen Umwelt und Klimawandel sowie die Auswirkungen der Coronapandemie. Darüber hinaus werden in neuen Kapiteln Fakten zur Digitalisierung der Arbeit, prekären Arbeits- und Lebensbedingungen, der Wahrnehmung sozialer Ungleichheit, Kinderreichtum, Binnenwanderung, Internationaler Mobilität sowie Geschlechterrollen und Arbeitsteilung präsentiert.
Der Gesamtbericht sowie einzelne Kapitel stehen als Download zur Verfügung. Die Printausgabe des Datenreports 2021 erhalten Sie gegen eine Bereitstellungspauschale von 4,50 Euro über die Bundeszentrale für politische Bildung.
Der Abschnitt zur privaten Überschuldung in Deutschland findet sich im Kapitel 6 (ab S. 219).
Institut für Finanzdienstleistungen: iff-Überschuldungsreport 2024. Überschuldung in Deutschland, Hamburg 2024
Aus der Pressemitteilung:"Gesundheitliche Probleme wie Sucht und Krankheit sind seit 2013 erstmals häufigste Ursache für Überschuldung. In fast jedem fünften Beratungsfall führte dies zur Zahlungsunfähigkeit – noch vor Jobverlust mit 17,5 Prozent (2020: 24 Prozent). Scheidung und Trennung verursachen bei rund 10,2 Prozent Geldnot. Diese unvorhersehbaren Ereignisse bedingen zusammen mit fehlenden Rücklagen gut 40 Prozent der Überschuldungsfälle, die selbst durch soziale Sicherungssysteme wie Grundsicherung oder Krankengeld nicht gedeckt werden können. [...]
Neben Schicksalsschlägen wie Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit erhöhen auch herausfordernde Lebenssituationen – an denen die Betroffenen so schnell nichts ändern können – das Risiko einer Überschuldung. Allen voran Einkommensarmut (10,54 Prozent) und eine gescheiterte Selbstständigkeit (8,5 Prozent). Nur das Konsumverhalten mit 8,3 Prozent gehört zu den Ursachen, die vermeidbar wären. Alle sechs Gründe zusammen verursachen in mehr als zwei Drittel der Beratungsfälle eine Überschuldung. [...]
Für Alleinerziehende besteht ein erhöhtes Überschuldungsrisiko
Trotz sinkender Inflationsraten bleibt die finanzielle Belastung für viele Haushalte hoch. Besonders stark betroffen sind Geringverdiener:innen, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Einkommens für Miete aufwenden müssen. Die untersuchten Haushalte geben in der Regel 45 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten aus, während dieser Anteil in der Gesamtbevölkerung nur bei 25 Prozent liegt. Der hohe Mietanteil erschwert es den Geringverdiener:innen, Rücklagen zu bilden und liquide zu bleiben. Im iff-Report wird deutlich, dass Personen mit niedrigem oder keinem Schulabschluss und mit geringem Einkommen überrepräsentiert sind. Rund ein Drittel der Ratsuchenden ist zwischen 30 und 44 Jahre alt. Paarhaushalte mit Kindern suchen mit rund 53 Prozent deutlich häufiger das Gespräch als kinderlose Paare mit 32,53 Prozent. [...]
Steigender Anteil an Schulden bei der öffentlichen Hand
81,7 Prozent der Erwachsenen nutzen ein Kreditprodukt. Insbesondere Ratenkredite spielen eine große Rolle bei der Überschuldung in Deutschland. Fast jeder fünfte Ratsuchende hat eine Forderung, die aus solchen Abzahlungskrediten resultiert. Die typische Forderungshöhe bei Ratenkrediten beträgt 6.609 Euro. Kreditprodukte wie Peer-to-Peer (P2P) und "Buy Now Pay Later" (BNPL) sowie Kauf auf Rechnung tragen zusätzlich zu den Überschuldungsrisiken bei. Besonders auffällig ist der starke Anstieg an Kleinkrediten, die weniger als 1.000 Euro betragen. Der Anteil diese Darlehensart an den Gesamtkrediten verzeichnete Ende 2022 einen Zuwachs in Höhe von 46,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr."
Entsprechend liegt der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Überschuldungsreports auf dem Thema Konsumentenkredit und der neuen Verbraucherkreditrichtlinie, die mehr Schutz für Verbraucher:innen mit sich bringen soll.
Quelle: Pressemitteilung des iff vom 16.09.2024
Korczak, Dieter/Peters, Sally/Roggemann, Hanne: Private Überschuldung in Deutschland. Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Zukunft der Schuldnerberatung, hg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 2021
Ziel der Studie ist es , eine realistische Abschätzung des Ausmaßes der privaten Überschuldung vorzunehmen, die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu untersuchen und daraus politische Empfehlungen abzuleiten.
Zusammenfassende Ergebnisse sowie den Download der Studie finden Sie unter dem Link.
Creditreform: SchuldnerAtlas Deutschland 2024, Neuss 2024
Den Bericht sowie zusammenfassende Ergebnisse finden Sie auf den Seiten der Creditreform.
SCHUFA-Holding AG (Hg.): Risiko- und Kredit-Kompass 2023. Buy now. Pay later, Wiesbaden 2023
Diesen sowie frühere Berichte finden Sie auf der Seite der Schufa.
Der Paritätischer Gesamtverband: Zwischen Pandemie und Inflation. Paritätischer Armutsbericht 2022, aktualisierte 2. Auflage, Berlin 2023
Laut Paritätischem Armutsbericht 2022 hat die Armut in Deutschland mit einer Armutsquote von 16,9 Prozent im zweiten Pandemie-Jahr (2021) einen traurigen neuen Höchststand erreicht. 14,1 Millionen Menschen müssen demnach hierzulande derzeit zu den Armen gerechnet werden, 840.000 mehr als vor der Pandemie. Der Paritätische Wohlfahrtsverband rechnet angesichts der aktuellen Inflation mit einer weiteren Verschärfung der Lage und appelliert an die Bundesregierung, umgehend ein weiteres Entlastungspaket auf den Weg zu bringen, das bei den fürsorgerischen Maßnahmen ansetzt: Grundsicherung, Wohngeld und BAföG seien bedarfsgerecht anzuheben und deutlich auszuweiten, um zielgerichtet und wirksam Hilfe für einkommensarme Haushalte zu gewährleisten.
Der Paritätischer Gesamtverband: Armut in der Pandemie. Der Paritätische Armutsbericht 2021, Berlin 2021
Die Armutsquote in Deutschland hat mit 16,1 Prozent (rechnerisch 13,4 Millionen Menschen) im Pandemie-Jahr 2020 einen neuen Höchststand erreicht.
Auch wenn das Ausmaß der Armut nicht proportional zum Wirtschaftseinbruch und dem damit verbundenen Beschäftigungsabbau zunahm, gibt es eindeutige Corona-Verlierer: So sind es laut der Studie des Wohlfahrtsverbandes vor allem die Selbstständigen, unter denen die Einkommensarmut zugenommen hat. Der Verband wirft der Politik armutspolitische Versäumnisse vor und appelliert an die neue Bundesregierung, nicht nur die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen wie Kindergrundsicherung oder Verbesserungen bei Wohngeld und BAFöG zügig und entschlossen anzugehen: Zwingend, so die Forderung, sei darüber hinaus insbesondere eine bedarfsgerechte Anhebung der Regelsätze in der Grundsicherung.
Der Paritätische Gesamtverband: Unsicherheit im Wandel, Das Paritätische Jahresgutachten 2021, Berlin 2021
Die scheidende Bundesregierung verfehlt viele sozialpolitische Ziele, die sie sich selbst gesetzt hat, so das Fazit des aktuellen Paritätischen Jahresgutachtens zur sozialen Lage in Deutschland, das der Wohlfahrtsverband inzwischen zum siebten Mal vorlegt.
Das Jahresgutachten untersucht anhand von Daten der offiziellen Statistiken und der Gesetzgebung des jeweiligen Vorjahres, wie es um den sozialen Zusammenhalt in Deutschland steht, identifiziert Problemlagen und formuliert Handlungsbedarfe.
Der Paritätische Gesamtverband: Gegen Armut hilft Geld, Armutsbericht 2020, Berlin 2020
Mit 15,9 Prozent hat die Armutsquote in Deutschland einen historischen Wert erreicht. Es ist die größte gemessene Armut seit der Wiedervereinigung. Über 13 Millionen Menschen sind betroffen. Machte der letzte Paritätische Armutsbericht noch Hoffnung auf fallende Zahlen, so zeigt die aktuelle Auswertung wieder einen klaren Aufwärtstrend, beginnend am Tiefstpunkt in 2006 mit 14,0 Prozent bis hin zum aktuellen traurigen Spitzenwert. Es ist ein Anstieg um fast zwei Prozentpunkte bzw. fast 14 Prozent.
Der Paritätische Gesamtverband: 30 Jahre Mauerfall - Ein viergeteiltes Deutschland, Armutsbericht 2019, Berlin 2019
Deutschland stellt sich als zwischen einzelnen Bundesländern und Regionen nachwievor tief zerklüftetes Land dar. Der Graben verläuft 30 Jahre nach dem Mauerfall jedoch längst nicht mehr einfach zwischen Ost und West. Deutschland ist heute hinsichtlich der Verteilung von Armut viergeteilt.
Der Paritätische Gesamtverband: Mit Sicherheit sozial, Paritätisches Jahresgutachten 2019, Berlin 2019
Im Fokus des diesjährigen Jahresgutachten stehen die sich weiter verstärkenden sozialen Disparitäten in Deutschland, die dem im Grundgesetz formulierten Anspruch "gleichwertiger Lebensverhältnisse" zuwiderlaufen. Das Jahresgutachten nennt dazu konkrete Beispiele und Daten, es gibt einen Überblick über unsere Sicht auf die sozialpolitische Gesetzgebung der jüngeren Vergangenheit.
Der Paritätische Gesamtverband: Wer die Armen sind. Der Paritätische Armutsbericht 2018, Berlin 2018
Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband hat seinen Armutsbericht 2018 vorgelegt und erschreckende Zahlen zur verfestigten gesellschaftlichen Spaltung und Verarmung immer größerer Teile der Bevölkerung dargelegt.
Ein Drittel der erwachsenen Armen in Deutschland ist erwerbstätig, jede*r vierte arme Erwachsene ist in Rente oder Pension und nur ein Fünftel ist arbeitslos, so nur einer der vielen brisanten Befunde des Berichts. Ein Novum ist, dass der Armutsbericht unter anderem erstmals der Frage nachgeht, wer die rund 13,7 Millionen Menschen, die in Deutschland in Armut leben, faktisch sind. Er räumt dabei mit diversen Klischees und Vorurteilen auf. So trifft offenbar auch die gängige Formel, Bildung allein schütze vor Armut, nicht zu: Wie die Analyse zeigt, weisen fast drei Viertel der ab 25-jährigen Armen ein mittleres oder sogar hohes Qualifikationsniveau auf.
Angesichts der Befunde fordert der Paritätische eine Neujustierung der Armutspolitik, die künftig deutlich breiter verstanden und ausgerichtet sein müsse. Die Bekämpfung von Kinderarmut und insbesondere der Armut unter Alleinerziehenden, Arbeitslosen und Migranten ist mitnichten obsolet oder zweitrangig. Klar ist jedoch auch: Die armutspolitische Agenda muss deutlich breiter werden. Armut wird niemals in der Breite bekämpft werden können, ohne entsprechende Reformen in der Alterssicherung, ohne eine anspruchsvolle Arbeitsmarkt- und Mindestlohnpolitik und ohne einen Familienlastenausgleich, der arbeitende Eltern zuverlässig vor Armut schützt, so der Verband.
Quelle: Pressemitteilung des Paritätischen vom 13.12.2018
Der Paritätische Gesamtverband: Menschenwürde ist Menschenrecht. Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017, Berlin 2017
Die Armut in Deutschland ist auf einen neuen Höchststand von 15,7 % angestiegen, so der Befund des aktuellen Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, der dieses Jahr wieder unter Mitwirkung weiterer Verbände und Fachorganisationen erscheint. Nach Aussagen des Verbandes markiert dieser Höchstwert einen mehrjährigen Trend wachsender Armut.
Bei allen bekannten Risikogruppen habe die Armut im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zugenommen.
Erstmals ermöglicht der Bericht des Paritätischen einen Zehn-Jahres-Vergleich. In Schleswig-Holstein war die Armutsquote in 2015 mit 14,6 % höher als im Jahr 2005 mit 13,3 %.
Der Armutsbericht enthält neben empirischen Daten zur Armutsentwicklung in Deutschland Analysen zur Lebenssituation und Armut einzelnen Personengruppen (Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche, Arbeitslose, alte Menschen, Geflüchtete, Migranten, Menschen mit psychischer Erkrankung, Menschen mit Behinderung) sowie zu Querschnittsthemen (Wohnungslosigkeit, Gesundheit und Armut).
Der Verband fordert die Politik zu einem entschlossenen Handeln in der Arbeitsmarktpolitik, beim Wohnungsbau, in der Bildung und dem Ausbau sozialer Dienstleistungen und Angebote in den Kommunen auf. Voraussetzung für eine offensive Armutsbekämpfung sei ein rigoroser Kurswechsel in der Steuer- und Finanzpolitik.
Der Paritätische Gesamtverband: Zeit zu handeln. Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2016, Berlin 2016
Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisiert in seinem Armutsbericht das anhaltend hohe Armutsniveau und fordert von der Bundesregierung einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel und wirksame Armutsbekämpfung. Trotz guter wirtschaftlicher Lage steigen gerade in bevölkerungsreichen Bundesländern wie Bayern und Nordrhein-Westfalen die Armutsquoten, Hauptrisikogruppen sind Alleinerziehende, Erwerbslose sowie Rentner/innen.
Der Bericht enthält einen Abschnitt zum Thema "Überschuldung als Ursache, Folge und Verschärfung von Armut" (ab Seite 93).
Die Pressemitteilung mit den wichtigsten Ergebnissen sowie den Bericht finden Sie auf der begleitenden Internetseite.
Der Paritätische Gesamtverband / Paritätische Forschungsstelle: Expertise zur Fortschreibung der Regelsätze zum 1. Januar 2016. Tabellen zur Aufteilung der Verbrauchspositionen von Regelsätzen (Regelbedarfsstufen) 2008 bis 2016, Berlin 2015
Als viel zu niedrig und "in keiner Weise bedarfsdeckend" kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze seit dem 1. Januar 2016 um lediglich 5 Euro auf 404 Euro.
In einer aktuellen Studie weist der Verband der Bundesregierung manipulative Eingriffe in die statistischen Berechnungen nach, die zu einer massiven Unterdeckung der Regelsätze in Hartz IV führen.
Der Verband fordert eine Korrektur und die Anhebung der Regelsätze um 23% auf 491 Euro.
Der Paritätische Gesamtverband: Die zerklüftete Republik. Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2014, Berlin 2015
Die wichtigsten Befunde:
Die Armut in Deutschland hat mit einer Armutsquote von 15,5 Prozent ein neues Rekordhoch erreicht und umfasst rund 12,5 Millionen Menschen.
Der Anstieg der Armut ist fast flächendeckend. In 13 der 16 Bundesländer hat die Armut zugenommen. Die Länder und Regionen, die bereits in den drei vergangenen Berichten die bedenklichsten Trends zeigten – das Ruhrgebiet, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern – weisen erneut überproportionale Zuwächse auf.
Die regionale Zerrissenheit in Deutschland hat sich im Vergleich der letzten Jahre verschärft. Betrug
der Abstand zwischen der am wenigsten und der am meisten von Armut betroffenen Region 2006 noch 17,8 Prozentpunkte, sind es 2013 bereits 24,8 Prozentpunkte.
Erwerbslose und Alleinerziehende sind die hervorstechenden Risikogruppen, wenn es um Armut geht. Über 40 Prozent der Alleinerziehenden und fast 60 Prozent der Erwerbslosen in Deutschland sind arm. Und zwar mit einer seit 2006 ansteigenden Tendenz.
Die Kinderarmut bleibt in Deutschland weiterhin auf sehr hohem Niveau. Bedrohlich zugenommen hat in den letzten Jahren die Altersarmut, insbesondere unter Rentner/innen. Deren Armutsquote ist mit 15,2 Prozent zwar noch unter dem Durchschnitt, ist jedoch seit 2006 überproportional und zwar viermal so stark gewachsen.
Der Paritätische Gesamtverband: Zwischen Wohlstand und Verarmung: Deutschland vor der Zerreißprobe. Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2013, Berlin 2013
Der Negativtrend, der sich im letzten Jahr abzuzeichnen begann, wurde deutlich bestätigt. Seit 2006 ist die Armut in Deutschland von 14,0 Prozent auf mittlerweile 15,2 Prozent gestiegen. Gerade auch mit Blick auf die Regionen treten besorgniserregende Entwicklungen zu Tage: Mehrjährig positive Trends in Mecklenburg-Vorpommern oder Thüringen sind zum Erliegen gekommen, positive Trends in Brandenburg oder Hamburg scheinen sich nun endgültig gedreht zu haben. Während die Länder mit vergleichsweise sehr niedrigen Armutsquoten – Baden-Württemberg und Bayern – ihre Position noch einmal verbessern konnten, verschlechterte sich zugleich die Situation bei denjenigen Ländern, die ohnehin mit Armutsquoten von über 20 Prozent weit abgeschlagen waren: Sachsen-Anhalt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Die Befunde des vorliegenden Armutsberichts 2013 geben daher Anlass zu tiefer Sorge. Die Kluft zwischen bundesdeutschen Wohlstandsregionen auf der einen Seite und Armutsregionen auf der anderen Seite wächst stetig und deutlich. Die sozialen und regionalen Fliehkräfte, gemessen an der Einkommensspreizung, nehmen seit 2006 in Deutschland dramatisch zu. Deutschland steht vor der Zerreißprobe.
Der Paritätische Gesamtverband: Positive Trends gestoppt, negative Trends beschleunigt. Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2012, Berlin 2012
Die Armut befindet sich auf einem Rekordhoch. Mit einer Armutsgefährdungsquote von 15,1 Prozent wurde 2011 ein absoluter Höchststand seit der Vereinigung erreicht. Die Armutsentwicklung hat sich, so zeigen die Daten, endgültig von der Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt. Die Politik scheint nicht willens oder in der Lage, gute wirtschaftliche Entwicklungen so zu nutzen, dass die immer tiefere Spaltung zwischen Arm und Reich in dieser Gesellschaft wenigstens ansatzweise gestoppt würde. Vielmehr hat sich die Dynamik dieser Spaltung in 2011 sogar noch deutlich verstärkt. Es ist ein unübersehbarer Fingerzeig auf Niedriglöhne und prekäre, nicht auskömmliche Beschäftigungsverhältnisse.
Der Paritätische Gesamtverband / Paritätische Forschungsstelle: Energie für alle, Berlin 2012
Vorschläge des Paritätischen Gesamtverbandes und des Deutschen Mieterbundes für eine Reform des Wohngeldgesetzes und der Übernahme der Energiekosten im Grundsicherungsbezug.
Der Paritätische Gesamtverband / Paritätische Forschungsstelle: Kurzexpertise Stromkosten im Regelsatz: Modellrechnungen und Graphiken, Berlin 2012
Die Strompreisentwicklung belastet insbesondere Niedrigeinkommensbezieher und Haushalte, die Regelsatzleistungen erhalten. Trotz jährlicher Fortschreibung des Regelsatzes können bei den verschiedenen Haushaltstypern über das Jahr gerechnet erhebliche Summen bei Stromnachzahlungen auflaufen. Die Kurzexpertise liefert Fakten und Grafiken zum Thema.
Der Paritätische Gesamtverband / Paritätische Forschungsstelle: Arme Kinder - arme Eltern. Zahlen, Daten, Fakten, Berlin 2012
Jüngste Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit belegten, dass die Anzahl der jungen Hartz IV-Empfänger in den letzten Jahren zurückgegangen ist, was insbesondere die Bundesregierung als Erfolg verbuchte. Die Erfolgsmeldungen müssen bei tiefergehender Betrachtung jedoch deutlich relativiert werden. Wie der Paritätische in seiner Studie nachweist, ist der Rückgang der Kinder im Hartz-IV-Bezug überwiegend ein Ergebnis der Demografie - dem Rückgang der Kinderzahlen. Zudem stellt sich die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland regional sehr unterschiedlich und für die einzelnen Familienformen außerordentlich ungleich dar.
Der Paritätische Gesamtverband: Von Verhärtungen und neuen Trends Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2011, Berlin 2011
Bemerkenswert ist, dass selbst starke wirtschaftskonjunkturelle Ausschläge so gut wie keinerlei Einfluss mehr auf die Armutsentwicklung zu haben scheinen. Gute Konjunkturen schlagen nicht mehr auf die
Armutsentwicklung durch und werden auch politisch nicht dazu genutzt, die Schere zwischen Arm und Reich wenigstens etwas zu schließen. Dieses Phänomen „verhärteter Armut“ findet sich auch bei der bundesweiten Hartz IV-Quote.
Was die Armutsgefährdungsquoten anbelangt, bewegt sich bei neun der 16 Bundesländer kaum etwas, sieben Länder zeigen aber durchaus – zum Teil gegenläufige – Bewegungen. Der Osten ist nach wie vor deutlich stärker von Armut betroffen als der Westen. Doch zeigt der Osten – mit Ausnahme von Berlin – insgesamt eine deutlich positivere Entwicklung als der Westen. Hier verdient das Ruhrgebiet als neue Problemregion mit besorgniserregender Dynamik besondere Aufmerksamkeit.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Lebenslagen in Deutschland. Der 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2021.
Lebenslagen in Deutschland. Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2017.
Lebenslagen in Deutschland. Der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2013.
Lebenslagen in Deutschland. Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2008.
Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2005.
Lebenslagen in Deutschland. Der 1. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2001.
Alle Berichte, Begleitgutachten und die grundlegenden Beschlüsse sowie Plenardebatten des Deutschen Bundestages finden Sie unter dem Link.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.): Materialien zur Familienpolitik - Überschuldung privater Haushalte, Expertisen zur Erarbeitung des dritten Armuts- und Reichtumsberichts, Nr. 22/2008, Berlin 2008
Inhalt:
I. Wirksamkeit von Schuldnerberatung in Deutschland (Astrid Kuhlemann / Ulrich Walbrühl)
II. Menschen in der Verbraucherinsolvenz (Götz Lechner, Wolfram Backert, TU Chemnitz)
III. Überschuldung, Gesundheit und soziale Netzwerke (Eva Münster, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
IV. Psychische und soziale Folgen von Überschuldung für Betroffene und Ihr soziales Umfeld (Detlef Oesterreich, BIS Berlin)
V. Dritter Armuts- und Reichtumsbericht – Kapitel „Teilhabechancen von Familien und Kindern“ (Ingrid Wilkens, ISS Frankfurt/M.)
VI. Ermittlung der Anzahl überschuldeter Privathaushalte in Deutschland (Gunter E. Zimmermann)
VII. Protokoll des Experten-Workshops des BMFSFJ
VIII. Dokumentation des zweiten Workshops zum Thema „Überschuldung“
Diakonie-Hilfswerk Hamburg (Hg.): Untersuchung zentraler Effekte der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes Hamburg aus der Perspektive der Ratsuchenden, Hamburg 2012
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Prof. Dr. Harald Ansen) wurden knapp 240 Ratsuchende jeweils zu Beginn und zum Ende der Beratung per Fragebogen befragt. Ziel der Befragung war es herauszufinden, was Schuldnerberatung bewirkt und welchen Nutzen sie aus Sicht der betroffenen Menschen hat.
Die Studie hat gezeigt, dass Schuldnerberatung ein unverzichtbares und hoch wirksames Beratungsfeld zur umfassenden Verbesserung der Lebenslage überschuldeter Menschen ist.
Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers: Diakonische Schuldnerberatung aus der Sicht ihrer Klienten. Ergebnisse einer Befragung, Hannover 2006
Zur Evaluation der Arbeit der Schuldnerberatung gab das Diakonische Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e.V in Abstimmung mit den ihm angeschlossenen und im Arbeitskreis Schuldnerberatung (AKS) zusammengeschlossenen Schuldnerberatungsstellen, im Herbst 2004 eine Klientenbefragung in Auftrag. Diese sollte eine Maßnahme der Qualitätsüberprüfung darstellen.
Die Ergebnisse der Befragung geben ein aufschlussreiches Bild der Arbeit der Beraterinnen und Berater und der Wirksamkeit von Schuldnerberatung durch die Beraterinnen und Berater) wieder.
Die wichtigsten Erkenntnisse und Bewertungen sind in einer Broschüre dargestellt.
Kuhlemann, Astrid / Walbrühl, Ulrich: Wirksamkeit von Schuldnerberatung, Hamburg 2006
Kuhlemann, Astrid: Wirksamkeit von Schuldnerberatung Teil I. Empirische Untersuchungen zur Evaluation, Hamburg 2006. Mehr
Walbrühl, Ulrich: Wirksamkeit von Schuldnerberatung Teil II. Zusammenhänge mit Ressourcen und Lerngeschichte der Klienten - Implikationen für die Praxis, Hamburg 2006. Mehr
Lechner, Götz: Eine zweite Chance für alle gescheiterten Schuldner? Längsschnittstudie zur Evaluation des Verbraucherinsolvenzverfahrens, 2010
Fazit: Die Diskussion um das Verbraucherinsolvenzverfahren kann von der moralischen Ebene auf eine empirisch fundierte verlagert werden. Nicht die vermeintliche Schuld der Schuldner an den Schulden und die Angst vor einer moralischen Unterhöhlung der Gesellschaft stehen dann im Vordergrund der Diskussion, sondern vielmehr Funktion und Nutzen bestehender Regelungen für die Reintegration und Reinklusion der Betroffenen in die Gesellschaft.
Entlang der in der Insolvenz-Ordnung (InsO) vorgesehenen Chronologie für den Ablauf des Entschul-
dungsverfahrens lässt sich durch eine Wiederholungsbefragung von Betroffenen (hier 762 Fälle)
evaluieren, welcher Teil dieser Regelungen wie (gut) funktioniert.
Meinhold, Marianne: Einspareffekte für das Land Berlin aus der Tätigkeit der Schuldner- und Insolvenzberatungstellen, Berlin 2003
Aus den Daten zu Aufnahme und Erhalt von Erwerbstätigkeit, vermiedenen Sozialhilfe- und Personalleistungen sowie vermiedenen Gerichtskosten errechnete die Studie für Berlin Kostenersparnisse zwischen 10 und 15 Millionen Euro pro Jahr.
Das bedeutet: Mit jedem Euro, den das Land für Schuldnerberatung ausgibt, werden zwei Euro an sonst notwendigen Leistungen eingespart.